BIRSTEINER FESTSPIELE

Unsere Königsklasse. Unser verein ist 2010 aus einer Musicalproduktion entstanden. Seit 2008 produzieren wir Musicals mit Tiefgang, Spaß und lokalem Kontext. 
Inhaltliche Grundlage hierbei sind immer Sagen und Geschichten aus unserer Region.

(Spielzeit 2022 | Verschoben)

Pakt der Weiber

Das Grusical „Pakt der Weiber - Eine Sage von Neuhäuser Weiher“, das der Frankfurter Autor Alexander Frank für die „Birsteiner Festspiele 2020“ geschrieben hat, nimmt eine reale Geschichte, konkret einen Mordfall aus dem 19. Jahrhundert aus Birstein auf, und macht diese durch dramaturgische Mittel für die Zuschauer*innen auf der Freilichtbühne sinnlich wahrnehmbar.

Dabei bedient sich das Grusical uralten gewachsenen Erzähltheater-Traditionen.
Beim Weitererzählen von Geschichten fügen die Erzähler*innen immer ein wenig hinzu, reichern die Geschichte mit eigenen Erfahrungen und Fantasien an, bis die Grenzen zwischen wahrem Fall und überhöhtem Mythos verschwimmen.

(Spielzeit 2016-2017)

Der wilde grimm

 "Der wilde Grimm - das Musical" erzählt die Geschichte des deutschen Malers und Radierers Ludwig Emil Grimm (1790-1863). 

 

Schon vom Tag seiner Geburt an steht Ludwig Emil im Schatten seiner älteren Brüder Jakob und Wilhelm. Sein Lebensweg scheint vorbestimmt: Er soll einen guten Schulabschluss machen und studieren gehen. Doch Ludwig Emil ist nicht wie seine Brüder. Lateinvokabeln, Rechenaufgaben und deutsche Literatur öden ihn an. Er will nur eines: Malen! Seine Brüder und viele Freunde fördern sein Talent, doch es ist schwer, damit über die Runden zu kommen. Hin und her gerissen zwischen finanzieller Abhängigkeit und dem Wunsch, von seiner Kunst leben zu können, fällt Ludwig Emil in eine tiefe Schaffenskrise. Es muss Schicksal gewesen sein, dass er genau in dieser Zeit einen Sommer in Birstein verbringt, wo er Gräfin Auguste von Wächtersbach begegnet. Durch sie und die Magie der Märchen findet Ludwig Emil wieder zu sich selbst und zu seiner Kunst, die ihn zu einem der bedeutendsten Zeichner und Maler dieser Epoche in Deutschland wachsen lässt. 

(Spielzeit 2011-2012)

Der raub des

SeraphinENOrdens

Kulturgangster haben sich in Birstein niedergelassen und betreiben seit einiger Zeit Kulturraub. Dabei rauben sie den Birsteinern nicht nur die Erinnerung an ihre kulturellen Wurzeln, sondern sie starten eine verdeckte Operation, den Menschen ihre Persönlichkeit zu stehlen, um sich so Zutritt zum Schloss und zum Orden des Schwedischen Königs, hier stellvertretend für die Birsteiner Identität zu verschaffen. In einem dynamischen, Action geladenen Erzähltheater, das in den späten 1950ern spielt, begeben wir uns auf eine Reise, tief in die Zellkerne der Birsteiner Identität.

Das erste Landschaftstheater und vielleicht die größte Bühne der Welt: Der gesamte Ortskern von Birstein. Hier erstrecken sich die Spielorte über mehrere Stationen hinweg und der Zuschauer wird aufgefordert, mit auf die Reise zu gehen. Bei diesem „authentischen Theater“ stehen sich Laien und Profis im Spiel gegenüber, Publikum und Ensemble verschmelzen, Bühne und Originalschauplatz fusionieren,  die Grenzen zwischen Wahrheit und Fiktion verbinden sich.

(Spielzeit 2008-2009)

DAS WILDE WEIB

Um das idyllisch im Vogelsberg liegende Dorf Birstein rankt sich die alte, geheimnisvollen, sage über das ››Wilde Weib zu Birstein‹‹. Hier aufgegriffen als herzzerreißende Geschichte über Freiheit, Mutterliebe und Natürlichkeit, aber auch über Angst, Hass und schließlich Großmütigkeit.

Die Spuren dieser Legende führen neben Birstein in viele weitere hessische Gemeinden bis in den Norden Deutschlands, in dem das Weib als Freya bekannt ist. 
Nach der Einführung des Christentums in Hessen wurden die germanischen Vorstellungen von bösen Geistern, Wald-Dämonen, Hexen und Zwergen zwar Verdammt, aber nie ganz beseitigt. Sie spuken heute in vielen Köpfen und Leben in unseren sagen weiter.

Auch die Sage des Wilden Weibs von Birstein erzählt man sich noch heute. Sie ist Kernbestandteil der kulturellen Identität und aus ihr hervorgehend pflegt man heute noch verschiedene Traditionen.

Über die Festspiele

Die Birsteiner Festspiele tragen dazu bei Kunst und Kultur im ländlichen Raum zu stärken und damit Verbindungen zwischen den dort lebenden Menschen zu schaffen und vorhandene soziale Konstrukte zu verstärken, indem sie die regionale Identität aufnehmen, positiv verstärken und weiterdenken.

Besonders an Orten, an denen es kein Theater gibt ist es wichtig generationsübergreifend Menschen an darstellende Kunst heranzuführen. Denn Theater kann durch den direkten „Live Moment“ Menschen berühren und zusammenführen.

 Kunst und Kultur haben die Kraft, die Gesellschaft zu vitalisieren. Wie der Sport oder die Kirchen ist die Kultur ein wichtiger Lebensbereich, der die Menschen beheimatet - eben nicht nur die Darsteller*innen auf der Bühne, sondern auch das Publikum, die unzähligen Mitarbeiter*innen hinter der Bühne und in der Organisation

 Kultur schafft außerdem touristische Anreize. So können und sollen die Birsteiner Festspiele dazu beitragen Birstein überregional bekannt zu machen und ein Publikum weit über de Grenzen Birsteins hinaus anzuziehen.

Durch das diverse Ensemble, das aus Menschen aller Altersstufen, unterschiedlicher Religion, unterschiedlicher Herkunft, Amateuren und Profis besteht, entsteht der besondere Reiz der Festspiele, denn nicht nur auf der Bühne entsteht eine Kunstwerk. Durch die gemeinsame Arbeit entstehen neue Freundschaften, Verbindungen, Netzwerke unter den beteiligten Menschen. 

In gemeinsam Workshops und Arbeitsgruppen während der Probenzeit, besonders im Bereich Bühne und Kostüm, Requisite und Maske, erleben die Teilnehmer hautnah wie ein Stück entsteht und können aktiv am Gestaltungsprozess der Inszenierung teilhaben.  Durch diese Arbeit gibt man den Beteiligten Arbeitsmethoden an die Hand, die ihnen ermöglichen selbständig eigene künstlerische Projekte zu entwickeln und diese umzusetzen. Hier entfaltet Kunst und Kultur ihre nachhaltige Wirkung.

 Genau das ist eine große Stärke von zeitgemäßer Kulturarbeit in ländlichen Räumen.
 Kulturarbeit ist in ländlichen Regionen mehr noch als diejenige in Städten geprägt und abhängig von Vereinen und einzelnen Menschen, weil die Anzahl der Akteure geringer ist und Faktoren wie Lebensqualität, Versorgung und Anbindung an Kunst und Kultur eine große Rolle für den Zuzug und die Bindung an die Region spielen und nicht zuletzt, weil das Bedürfnis nach aktiver Mitgestaltung des Lebensraumes tatsächlich so etwas wie Heimat und Zugehörigkeit schafft.